ein Projekt mit Trennungsvätern
von Jonas Egloff und Emily Magorrian
Staatschauspiel Dresden, Burgerbühne.
Uraufführung 17.02.2023 Kleines Haus 3
“Jonas Egloff und Emily Magorrian haben diesem Herrenabend von vornherein den Stachel allzu toxischer Männlichkeit gezogen. […] Eine andauernde Trennungsbeschreibung Dresdner Neueste Nachrichten, Torsten Klaus, 20.02.2023 , klar emotional, aber nicht rührselig.“
„Bejubelte Uraufführung. […] Männer erzählen authentisch und konfliktreich. Jonas Egloff und Emily Magorrian haben die Erfahrungen komprimiert und einfallsreich umgesetzt.“ Sächsische Zeitung, Rainer Kasselt, 20.02.2023
„Ein bemerkenswertes Stück der Dresdner Bürger:Bühne.“Freie Presse, Maurice Querner, 21.02.2023
Nach einer Trennung stehen Eltern vor großen Herausforderungen. Sie müssen nicht nur den Umgang miteinander, sondern auch das Zusammenleben mit den Kindern neu organisieren. In 90 % der Fälle leben die Kinder nach der Trennung bei der Mutter. Eine Studie des Meinungsforschungsinstituts Allensbach von 2019 hat ergeben, dass 55 % der getrennt lebenden Väter gerne die Hälfte der Kinderbetreuung übernehmen würden. Mit der Einführung des Elterngeldes, dem Rechtsanspruch auf Kita-Betreuung und der sich wandelnden Bedeutung von Erziehung als Care-Arbeit hat sich auch das Selbstverständnis und die gesellschaftliche Rolle von Vätern in den vergangenen Jahren erheblich verändert. Doch was passiert, wenn es zu Sorgerechtsstreitigkeiten kommt? Gilt dann nach wie vor das Prinzip, dass Kinder bei der Mutter am besten aufgehoben seien? Auch bei geteiltem Sorgerecht kann der Zugang zum Kind zum Streitpunkt, manchmal sogar zur Waffe während der Trennung werden. „In der Realität haben die Väter nichts zu melden,“ sagt der Familienrechtler Berthold Traub. Dagegen meint der Soziologe und Kinderschutzexperte Wolfgang Hammer, dass Familiengerichte die Mütter zugunsten einer vermeintlichen Elterngerechtigkeit systematisch benachteiligten.
Die Frage, welche Rolle ein Vater nach der Trennung für die Kinder spielen sollte, führt direkt ins Zentrum der Auseinandersetzung über Geschlechtergerechtigkeit und den Wandel von Familienstrukturen. Zusammen mit Trennungsvätern und Expert*innen aus Familienrecht und Sozialarbeit erforscht das Projekt die Frage, was es bedeutet, heute Vater zu sein – und welche Konsequenzen es hat, wenn man diese Rolle nicht mehr übernehmen darf.
REGIE UND TEXT
BÜHNE UND KOSTÜME
LICHT
DRAMATURGIE
MIT
Holger Ebelt, Markus Geiger, Matthias Klooß, Florian Meerheim, Christian Noack, Thomas Reichardt, Sebastian Rink, René Roschig, Frank Stanel, Thomas Stephan
STIMMEN
Hedwig Mildner, Anna Maria Münzner, Marlen Knappe, Silke Körner, Nicola Krappweis, Karoline Schmidt, Marion Ullrich, Birgit Xenodochius